Beschlusslage



7. Mai 2011

Mehr Mitbestimmung für Bayerns Schüler

Gültigkeit: 5 Jahre (verlängert am 09.07.2022)

Damit Schüler sich zu mündigen Bürgern entwickeln können, sehen es die Jungen Liberalen (JuLis) Unterfranken als unerlässlich an, dass der Einfluss der Schülermitverwaltung (SMV) an weiterführenden Schulen gestärkt und ihre Kompetenzen erweitert werden. Die JuLis Unterfranken begrüßen es, wenn sich Jugendliche bereits während ihrer Schulzeit für das Wohl ihrer Mitschüler einsetzen und auf Entscheidungen, die ihre Schule betreffen, Einfluss nehmen möchten. Dieses Engagement kann nur gefördert werden, wenn Schüler deutlich mehr Mitbestimmungsrechte erhalten und ihr Wille Verantwortung zu übernehmen gestärkt wird.

Die JuLis Unterfranken fordern daher

-       eine Drittelparität im Schulforum, sodass dieses aus jeweils einem Drittel Eltern, Lehrern und Schülern besteht. Die Mitglieder des Schulforums haben volles Stimmrecht. Es gibt kein Vetorecht für einzelne Personen oder Personengruppen

Dadurch erhalten die Schüler Einfluss auf Personalentscheidungen, den Haushaltsplan der Schule, sowie Entscheidungen, die das Schulumfeld betreffen wie beispielsweise das Angebot an Nahrungsmitteln welche an der Schule angeboten werden.

-       die Bereitstellung von finanziellen Mitteln, die von den SMV-Gruppen der einzelnen Schulen beantragt werden können.  Die Mittel sind von der Landesregierung bereitzustellen und werden auf Antrag ausgezahlt.  Ein Projekt ist förderungswürdig, wenn es im Rahmen des Schulalltags stattfindet und das gesellschaftliche Engagement der Schülerschaft stärkt.

-       eine offene Feedbackkultur, in der Schulleitung und SMV in informellen Gesprächen wechselseitige Kritik üben können, ohne, dass die Schüler dadurch einen Nachteil wie beispielsweise schlechte Noten haben. Dafür ist es unerlässlich, dass wenn der Wunsch nach einem Gespräch besteht ein möglichst zeitnaher Termin gefunden werden kann.

-       die Stärkung der Position des Vertrauenslehrers welcher als Mittler zwischen Schülern und Lehrern dient und insbesondere bei Gesprächen mit der Schulleitung als Mediator fungieren soll.

-       alle Schulleitungen dazu auf, sich für die kontinuierliche Arbeit der Schüler an einer Schülerzeitung einzusetzen und die dafür benötigte Ausrüstung sowie Räumlichkeiten und eine betreuende Lehrperson zur Verfügung zu stellen. Die betreuende Lehrperson soll auf der Klassensprecherkonferenz von den Klassensprechern gewählt und gegebenenfalls wieder abgewählt werden und soll auch in rechtlichen Fragen bezüglich der Schülerzeitung Ansprechpartner für  die Schüler sein.

-       passives Wahlrecht für alle Schüler bei Kreis-, Bezirks-, und Landesschülersprecherwahlen.

-       regelmäßige Treffen von Schülern, Eltern, Lehrern und Schulleitung jeweils einer Klasse oder Stufe, um allen die Möglichkeit zu geben Problem in großer Runde offen ansprechen zu können.

Damit Schüler all diese Rechte und Möglichkeiten wahrnehmen können, müssen sie von Beginn der fünften Klasse an, an das Übernehmen von Verantwortung herangeführt werden. Das Erlernen von Organisationskompetenz, Gesprächskompetenz und Problemlösungsstrategien muss fächerübergreifend Einzug in den Unterricht finden. Als Vorbild kann hier das „Zeit für uns“ (Zfu) Konzept des St. Irmengard-Gymnasium Garmisch Partenkirchen dienen.